Aktion Demenz - Erstellen eines Befundes und Therapie

12 Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Thema Demenz

 

Frage 4: Wie wird ein Befund erstellt und welche Therapiemöglichkeiten stehen zur Verfügung?

 

Ab und zu etwas zu vergessen, muss kein Anzeichen von Demenz sein. Kommen aber langanhaltende Gedächtnisverluste mit Stimmungsschwankungen und einer Persönlichkeits­veränderung dazu, sollte dringend der/die Hausarzt/-ärztin aufgesucht werden − als erste Ansprechperson, wenn es darum geht, einen Befund zu erstellen. Dazu gehört eine sorgfältige Untersuchung des körperlichen und psychischen Zustandes. Denkvermögen, Sprache und Wahrnehmungsfähigkeit werden mithilfe psychologischer Tests erfasst. Laborbestimmungen und bildgebende Verfahren wie etwa Computer-Tomografie oder MRT (Magnetresonanztomografie) vervollständigen eine umfassende Diagnose. Hausärzte/-innen werden dazu Spezialisten/-innen aus den Bereichen Neurologie, Neuropsychologie, Psychiatrie und Radiologie hinzuziehen. Auch Angehörige sind von Bedeutung: Sie ermöglichen eine objektive Einschätzung, da sie die Betroffenen am besten kennen. So schmerzlich es ist, mit der Diagnose Demenz konfrontiert zu sein, der Anspruch darüber informiert zu werden – oder auch nicht – steht allen Menschen zu. Allerdings bietet eine Diagnose auch die Möglichkeit, sich damit auseinanderzusetzen und die weitere Lebensplanung zu gestalten.

 

Therapie

- Medikamentöse Therapie: Demenzen, wie z.B. die Alzheimer-Demenz, sind noch nicht heilbar. Durch die Einnahme sogenannter Antidementiva können bei einigen Formen die Symptome der fortschreitenden Demenz gelindert und hinausgezögert werden. Der Einsatz von Psychopharmaka kann bei Schlafstörungen, depressiven und ängstlichen Phasen oder quälender Unruhe hilfreich sein, muss jedoch gut überwacht werden.

- Nichtmedikamentöse Therapie: Dazu gehören u. a. die Verhaltenstherapie, Selbst-Erhaltungs-Therapie, Erinnerungs-, Musik- und Kunsttherapie. Die Persönlichkeit und die Verfassung der Betroffenen sind bei der Wahl einer Therapie ausschlaggebend. Wesentlich für die eigene Lebensqualität und die der Angehörigen sind menschliche Zuneigung, Beschäftigung, Aktivierung und eine demenzgerechte Gestaltung des Lebensraumes.

In der Region Blumenegg bietet sich der Tagestreff in Thüringen, welcher immer montags und freitags von 14-17 Uhr und mittwochs von 9-17 Uhr geöffnet hat, als ausgezeichnete Abwechslung zum gewohnten Alltag und zur Entlastung der Angehörigen an. Ein kostenloser Schnuppernachmittag ist jederzeit möglich.

 

Kontakt | Aktion Demenz Modellregion Blumenegg

Gerda Marte-Zerlauth, Leitung Mobiler Hilfsdienst & Tagestreff Blumenegg

T 0650 4386477 | mohi.blumenegg@thueringen.at | www.sozialsprengel-blumenegg.at

 

Factbox:

Das Team der Abteilung für Gerontopsychiatrie am LKH Rankweil bietet eine eigene Gedächtnisambulanz an. Das Angebot richtet sich an alle Patienten/-innen, die eine Störung ihres Gedächtnisses oder anderer Bereiche der geistigen Leistungsfähigkeit (Konzentration, Sprache, Sozialverhalten, visuell-räumliche Fähigkeiten) bemerkt haben. Die Gedächtnisambulanz dient der Früherkennung und differenzialdiagnostischen Abklärung und Behandlung von Gedächtnisstörungen. Die Terminvereinbarung erfolgt über den Tagesverantwortlichen der Gerontopsychiatrie unter T +43 5522 403-0. Um ein niederschwelliges Angebot anzubieten ist derzeit eine ärztliche Zuweisung nicht nötig. 

veröffentlicht am 21.11.2023

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